Warum ich mich für die Heilpädagogik begeistere
- L. Keller
- 17. Jan.
- 2 Min. Lesezeit

Willkommen auf meinem Blog! Dies ist mein erster Beitrag, und ich freue mich, Sie auf eine Reise mitzunehmen, die für mich von persönlicher Bedeutung ist: meine Leidenschaft für Heilpädagogik.
Ein persönlicher Beginn
Ich bin mit einer älteren Schwester aufgewachsen, die eine leichte Behinderung hat. Schon früh lernte ich, dass „normal“ ein Konzept ist, das oft mehr trennt, als es verbindet. Für mich war es selbstverständlich, „nicht normal“ zu sein – oder besser gesagt, Vielfalt als Normalität zu begreifen. Doch die Gesellschaft, insbesondere die Schule, stellt Normen auf, die oftmals die Wirklichkeit vieler Menschen nicht abbilden. Dies wurde mir besonders bewusst, als meine Schwester nach der zweiten Primarschulklasse eine Sonderschule besuchte. Ich fand es unfair selbst nicht auch auf die Schule gehen zu können, die in meinen Augen viel coolere Bastelsachen hatte, als meine.
Der Weg zur Heilpädagogik
Schon in meiner eigenen Schulzeit begegneten mir Heilpädagog:innen. Sie waren präsent in meiner Klasse, unterstützen zwar mehrheitlich andere doch es war normal, dass manchmal eine Person mehr im Raum war. Diese Erfahrungen prägten meinen Wunsch, Lehrperson zu werden - obwohl ich erst später begriff, dass meine Schulerfahrung sich von vielen anderen unterscheidet. Später, als ich mich für die Sekundarstufe entschied, entdeckte ich, dass Heilpädagogik als eigenständiges Studienfach neu angeboten wurde. Während meines Masters als Sekundarlehrperson wurde mir klar, dass ich nicht nur eine Lehrperson sein wollte, sondern eine, die heilpädagogische Prinzipien in alle Aspekte ihrer Arbeit einfliessen lässt.
Heilpädagogik als Haltung
Heilpädagogik ist für mich mehr als ein Fachgebiet; sie ist eine Haltung. Sie bedeutet, den Blick zu erweitern, statt zu verengen, die Möglichkeiten zu sehen, statt die Defizite zu betonen. In meinen anderen Studienfächern habe ich immer wieder versucht, diese Sichtweise einzubringen. Dabei wurde mir bewusst, dass es oft einfacher ist, heilpädagogische Prinzipien in die Praxis zu integrieren, als es zunächst scheint. Es beginnt mit kleinen, gezielten Massnahmen – einem adaptiven Lehrplan, differenzierten Aufgabenstellungen oder schlicht einer offenen Kommunikation mit den Lernenden. Diese Ansätze können das gesamte Schulsystem nachhaltig beeinflussen.
Gerechtigkeit und Teamarbeit: Ein integrativer Ansatz
Mein persönlicher Antrieb liegt in der Überzeugung, dass eine wirklich integrative Schule möglich ist. Eine Schule, in der jede:r Schüler:in das Gefühl hat, gesehen und gefördert zu werden. Dieses Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn Heilpädagogik nicht isoliert bleibt, sondern als integrativer Bestandteil aller Fächer und Schulbereiche verstanden wird. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit im Team, eine geteilte Haltung und eine gemeinsame Vision. Mein Studium der Erziehungswissenschaften, insbesondere der Sonderpädagogik, hat diese Überzeugung nur bestärkt. Mit den richtigen Methoden, fundiertem Wissen und einem gemeinsamen Engagement kann Integration mehr sein als ein Schlagwort – sie kann gelebte Wirklichkeit werden.
Ein Ausblick: Gemeinsam Gerechtigkeit gestalten
Dieser Blog soll ein Raum sein, um Ideen, Erfahrungen und Perspektiven zu teilen. Ich lade Sie ein, mit mir über die Rolle von Heilpädagogik, Bildungsgerechtigkeit und die Kraft der Gesellschaft nachzudenken. Gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, in der Schule ein Ort der Vielfalt, der Begegnung und des gemeinsamen Wachstums ist.
Danke, dass Sie diesen ersten Schritt mit mir gehen
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